Klut

Aus Merak Wiki

Als "Klut" wird ein Mann in einem Mythos beschrieben, der von Dorf zu Dorf reist um Kindern ihre Finger zu stehlen. Tatsächlich kommt es erstaunlich oft zu Fingerverlusten von Dorfkindern.

Der Mythos von Klut dem Fingerdieb

Der Dämon Halbdrodir

Es kommt nicht oft vor, dass einer der niedrigen Höllenfürsten auf die Erde gelangt um dort seinen Schabernack zu treiben. Jedoch geschah an einem lauen Abend eines Sommers vor vielen vielen Jahren genau dies. Der Dämon Halbdrodir bahnte sich seinen Weg an den magischen Verteidigern von Merak vorbei und öffnete ein Portal in einem kleinen Dorf in Götterfels. Man möchte nicht meinen, dass in einem solch kleinen Dorf überhaupt etwas los war, aber genau an diesem Tag fand dort ein Sommernachtsfest zu ehren der guten Ernten statt. Der perfekte Augenblick für einen Dämon um sich unters gemeine Volk zu mischen.

Er suchte sich eine arme, betrunkene Seele aus, die sich gerade hinter einem Haus des eigenen Mageninhalts entledigte und schlupfte mit Leichtigkeit in den sowieso schon benommenen Geist hinein. Sein Opfer hieß Klut und er war nicht nur irgendeine arme Seele des Dorfes, sondern ein angesehenes Mitglied des Dorfrats. Die allgemeine Meinung von ihm war jedoch nicht gerechtfertigt, wie Halbdrodir direkt bemerkte, denn Klut war ein verlogener und niederträchtiger Mann der vor allem zu seinem eigenen Wohl handelte.

Die Beschlüsse der letzten Ratssitzungen konnte er immer zugunsten seiner Meinung kippen. Jedoch ging es dabei nicht um Fairnes oder Gerechtigkeit. Nein, es ging schlicht darum, wer Klut einen guten Preis dafür zahlte die eigenen Interessen zu vertreten. Das war Korruption. Und das in einem so kleinen Dorf - Halbdrodir hatte wohl direkt den ersten Preis ergattert. Er freute sich jetzt schon auf all den Zwist und das Chaos, dass er in diesem Dorf schüren würde. Er ging im Körper von Klut zurück zum Fest. Auch wenn sein Geist frei von den schäbigen Auswirkungen des Alkohols war, war es der Körper von Klut absolut nicht und so stolperte der Mann mit dem Dämon in seinem Kopf über den Festplatz und rempelte dabei nicht gerade wenige Personen an. Unter ihnen auch eine Magierin, die aus einem Nachbardorf zu Besuch war. Sie bemerkte sofort die dömonische Präsenz und der Dämon bemerkte die Ihre. Er führte Klut hastig in eine Gaststätte, drückte ihn durch die Menge und ließ ihn letztendlich durch die kleine Luke in den Kartoffelkeller schlupfen.

Im Keller angekommen zeigte sich der Dämon Halbdrodir Klut in seiner höllischen Gestalt und eröffnete ihm folgendes Angebot: "Klut, ich bin gekommen weil ich deine verrottete und verlogene Anwesenheit bis in die tiefen der tiefsten Hölle versprüt habe. Ein Charakter wie deiner ist besonders... Schmackhaft - wenn du verstehst was ich meine. Ich habe in deinen Geist geblickt und all deine schändlichen Taten gesehen. Die Lügen. Den Verrat. Die Korruption. Herrlich, wirklich außerordentlich Prächtig! Ich denke jedoch dass dabei noch viel Luft nach oben besteht. Du hast noch so viele Möglichkeiten und solches Potential - Lass mich dich dabei unterstützen. Das einzige was du dafür tun musst, ist mir den Zugang zu deinem Geist zu gewähren. Öffne mir deine Seele, Klut, und ich werde dich nicht nur Reich machen, sondern auch Mächtig und im ganzen Land beliebt! Klut konnte einem solchen Angebot nur schwer entsagen, natürlich auch, weil er immer noch betrunken war. Nicht zuletzt deswegen dachte er keine weitere Sekunde drüber nach, was das Angebot für Konsequenzen haben könnte. Er fiel auf die Knie, breitete seine Arme aus und lallte "Nimm dir meine Seele, edler Dämon!". Halbdrodir lies sich das nicht zweimal sagen, griff mit seiner spektralen Hand in die Brust des Mannes und riss ihm die ängstlich zitternde Seele aus dem Leib. Er verschlang sie in einem Bissen und schlupfte dann wieder in den Kopf seines Opfers.

Die Luke des Kartoffelkellers öffnete sich schlagartig und die Zauberin von vorhin schaute herein. Sie sah Klut am Boden kniend, vor ihm Erbrochenes und der Gestankt von Schwefel in der Luft. Sie rief den Mann, doch dieser reagierte nicht. Als sie zu ihm ging bemerkte sie, dass er schlief. Auch wenn ihr die Sache komisch vorkam war es für sie in diesem Augenblick doch bloß ein Trunkenbold der bei dem Fest zu viel getrunken hatte.

Der Fluch Kluts

Seit dem Fest waren inzwischen einige Monate vergangen. Klut hatte in der Zwischenzeit noch viel mehr Korruption in den Rat des Dorfes eingebracht und ihn unter anderem verkleinert. Den anderen Ratsmitgliedern sagte er, dass das sinnvoll wäre um in schwierigen Zeiten schneller Entscheidungen treffen zu können. In Wahrheit war es nur ein Trick um weniger Stimmen gegen ihn im Rat zu haben. Halbdrodir gab ihm stets wichtige Tipps und erzählte ihm von den Gedanken der anderen. Des Nachts missbrauchte er Kluts Körper um in fremde Häuser einzubrechen und Seelen zu stehlen. Nicht zuletzte deswegen kam ein Jahr nach dem Sommerfest die Zauberin wieder in das Dorf. Ihr war zu Ohren gekommen, dass sich seltsame Geschehnisse in den Nächten häuften und sie wollte dem nachgehen. Sie kannte das Dorf noch und hatte den Vorfall beim letzten Fest nicht vergessen. Etwas dämonisches lag auf diesem Dorf, sie konnte es schon spüren als sie die Dorfgrenze überschritt.

Sie wurde, wie alle Gäste, vor dem Dorfrat geladen um ihr Anliegen zu unterbreiten. Sie erkannte Klut sofort als den Trunkenbold, der damals in dem schwefligen Keller kniete. Und sie erkannte sofort Halbdrodir, der gleich hinter den glasigen Augen des Mannes hauste. Sie reagierte Blitzschnell und führte einen mächtigen Seelentrennungszauber aus, der den Dämon aus dem Körper des Mannes drücken sollte. Der Zauber funktionierte nicht, da die Seele von Klut schon längst nicht mehr in seinem eigenen Körper war, aber alle anderen Dorfbewohner konnten die Fratze des Dämons klar im Gesicht des einstigen Kluts erkennen.

Die Zauberin wollte gerade Weiteres versuchen, da brüllte einer der Gäste vor dem Rat laut "DÄMON", gefolgt von einigen weiteren, die ebenfalls das Offensichtliche wiederholten. Die Türen des Ratszimmers barsten auf und einige Wachen kamen hineingerannt. Von dem Zauber der Magierin geschwächt konnte der Dämon in Kluts Körper nicht rechtzeitig reagieren und wurde von den Wachen gepackt und nach draußen geschleift. Die Magierin versuchte die Dorfbewohner aufzuhalten, wurde jedoch selbst von einer Wache zurück gehalten und musste dabei zusehen, wie Klut auf den Marktplatz zum Klotz der Guillotine gebracht wurde. Die Ratsmitglieder, die schon lange Kluts falsche Zunge bemerkt hatten, versammelten sich vor der Meute und erklärten die aktuellen Situation den Bewohnern. Als der Rat das Wort "Dämon" aussprach, und Klut wie aufs Stichwort zu fauchen begann, schreckten die Dorfbewohner zurück. Eine Person aus den hinteren Reihen rief "schlagt ihm die Finger ab!" und weil auf Dörfern oft nicht viel geredet sondern schneller gehandelt wurde setzte der Rat mit Hilfe der Wachen diesen Vorschlag in die Tat um.

Die Magierin, die diese Praktik barbarisch fand, wollte sich losreißen, wurde jedoch von einer groben Wache zu Boden gedrückt. Sie wollte doch nur die Seele dieses armen Mannes aus den Fängen des Dämons retten. Die Wachen auf dem Platz indes legten die Hände der verkümmerten, kränklich wirkenden Person auf den Klotz der Guillotine und ließen ohne zu Zögern ein Schwert auf jede Hand nieder schnellen. Klut schrie schmerzerfüllt auf und man konnte klar und deutlich Halbdrodir hören, der aus seinem iInnersten nach Außen zu dringen versuchte. Kurz bevor es dazu kam, konnte sich die Magierin mit einer Druckwelle von ihrem Unterdrücker befreien und schickte einen Zauber los, der Halbdrodir ins Reich des Todes zurück verbannen sollte. In einer großen, roten Explosion zerbarst die Gestalt von Klut und übrig blieb eine dürre und wimmernde, durchsichtige und rötlich schimmender Gestalt. Es war Klut, nur dass seine Seele in einem Zustand zwischen Tod und Leben gelangt war. Der Zauber der Magierin hatte zwar den Dämon verbannt, doch dieser hatte seinen Schatten auf Kluts Seele zurück gelassen. Eine einmal von einem Dämon verschlungene Seele kann niemals Erlösung finden und ist dazu verflucht, auf immer im Reich zwischen dem irdischen Leben und der Hölle zu verweilen.

Seit diesem schicksalhaften Tag muss Klut nun also wimmernd und von Schmerz erfüllt, wie er seine letzten Momente erlebt hat, auf der Erde wandeln. Es gibt für ihn keine Erlösung. Er war einen Pakt mit einem Dämon eingegangen und hat dafür einen gerechten Lohn bekommen. Auf der Suche nach seinen zehn verlorenen Fingern, die bei der von der Magierin ausgelösten Explosion fort geschleudert wurden, macht er immernoch viele Dörfer unsicher. Es heißt, dass viele Kinder, die Nachts nicht rechtzeitig in ihrem Bett sind, Klut begegneten und er ihnen ihre Finger stiehlt.

Gegenstände

Kluts Finger in einem Glas: berührt dieser Finger jemanden beginnt die berührte Stelle zu faulen. Wird dagegen nichts unternommen können fällt die betroffene Gliedmaße ab. Ist der Torso befallen werden, fällt eine zufällige Gliedmaße ab.