Mikkeahs Tagebuch: Unterschied zwischen den Versionen

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Ich suchte die beiden anderen und sah Mypok und Nadja in Richtung Westtor gehen. Ich lief den beiden hinterher und genoss die Szenerie, die meine Heimatstadt bot. Wir trafen [[Saif Al-Din]] beim Training mit dem Schwert. Er hatte eine schwarze Augenbinde um und erkannte meine magischen Fähigkeiten sofort. Er erzählte uns, dass der Rotblatt ein Ankerpunkt für Magie in dieser Umgebung war. Der schwarze Magier konnte die Magie überhaupt erst wirken, nachdem der Baum beseitigt wurde. Der Blitzschlag und mein Traum hatte also weniger mit mir, als mit diesem Baum zu tun.  
 
Ich suchte die beiden anderen und sah Mypok und Nadja in Richtung Westtor gehen. Ich lief den beiden hinterher und genoss die Szenerie, die meine Heimatstadt bot. Wir trafen [[Saif Al-Din]] beim Training mit dem Schwert. Er hatte eine schwarze Augenbinde um und erkannte meine magischen Fähigkeiten sofort. Er erzählte uns, dass der Rotblatt ein Ankerpunkt für Magie in dieser Umgebung war. Der schwarze Magier konnte die Magie überhaupt erst wirken, nachdem der Baum beseitigt wurde. Der Blitzschlag und mein Traum hatte also weniger mit mir, als mit diesem Baum zu tun.  
  
Saif erzählte mir noch etwas. Mein Auge, also meine magische Fähigkeit ist Wilde [[Magie#Wilde_Magie|Magie]]. Sie breitet sich in mir aus, wenn ich nichts dagegen unternehme. Diese Fähigkeit hatte wohl etwas mit dem Ankerpunkt und dem Rotblatt zu tun. Sicher waren wir uns beide nicht. Jedenfalls erschreckt es mich, dass sich diese Magie in mir ausbreitet. Bis zu dem Punkt, an dem ich sie selbst nicht mehr kontrollieren kann. Ein Grund mehr, schnell nach [[Drathan (Stadt)]] zu reisen.
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'''Saif erzählte mir noch etwas. Mein Auge, also meine magische Fähigkeit ist Wilde [[Magie#Wilde_Magie|Magie]]. Sie breitet sich in mir aus, wenn ich nichts dagegen unternehme. Diese Fähigkeit hatte wohl etwas mit dem Ankerpunkt und dem Rotblatt zu tun. Sicher waren wir uns beide nicht. Jedenfalls erschreckt es mich, dass sich diese Magie in mir ausbreitet. Bis zu dem Punkt, an dem ich sie selbst nicht mehr kontrollieren kann. Ein Grund mehr, schnell nach [[Drathan (Stadt)]] zu reisen.'''
  
 
Saif lädt uns auf ein Getränk ein, um uns besser kennen zulernen und gleichzeitig die Geschichte mit den verschwundenen Kindern zu besprechen. Die [[Gaststätte zum flammenden Leuchtfeuer]] war mit vielen kleinen Feuern verzieht und war wohlig warm. Die große Feuerschale in der Mitte machte ordentlich was her. Das Bier dort war lecker und erinnerte mich daran, dass ich absolut kein Alkohol vertrage.  
 
Saif lädt uns auf ein Getränk ein, um uns besser kennen zulernen und gleichzeitig die Geschichte mit den verschwundenen Kindern zu besprechen. Die [[Gaststätte zum flammenden Leuchtfeuer]] war mit vielen kleinen Feuern verzieht und war wohlig warm. Die große Feuerschale in der Mitte machte ordentlich was her. Das Bier dort war lecker und erinnerte mich daran, dass ich absolut kein Alkohol vertrage.  

Version vom 9. Januar 2021, 21:32 Uhr

Seit einiger Zeit schreibt Mikkeah Tagebuch. Dort steht die Geschichte der Pen and Paper Story aus ihrer Sicht.

Vorgeschichte

Aufgewachsen ist Mikkeah in Hörtlingen. Ihre Eltern sind Alster Hort Junior und Meria Magdalena Hort. Sie ist das einzige Kind und war somit schon immer für den Fortbestand der Familie eingeplant.

Aus Langeweile ließ sie die komplette Bibliothek durch und kletterte auf den Rotblatt. Eines Tages fiel die 10-Jährige Mikkeah vom Baum und brach sich den Arm. Ein tragisches Ereignis, woraufhin ihre Mutter den Baum abreißen wollte. Nach einer langen Überredung wurde der Plan umgeändert. Mikkeah versprach sich nie mehr Gefahren auszusetzen, wenn sie dort ein Baumhaus bekommt. Das Haus wird im Sommer 353 dort gebaut und Mikkeah wird sich die nächsten 8 Jahre an diese Versprechung halten.

Das Baumhaus wird ihr "Tor zur Welt". Während sie dort drinnen die Stadt beobachtete wurde ihr Auge grau. Mit der Zeit entwickelte sich eine starke magische Fähigkeit.

09. August 361: Nächsten Monat werde ich 18. Heute habe ich den eigentlichen Grund für mein Leben erfahren. Ich soll irgendein Trottel heiraten, damit mein Vater noch mehr Kohle hat. Darauf habe ich keine Lust. Am liebsten würde ich weglaufen. Ein Gewitter kommt auf. Das passt ja gut zum heutigen Tag. Draußen ist gerade schönster Sonnenuntergang und ein Gewitter kommt auf uns zu? Ich kann nicht leugnen, was ich höre. Wach liege ich im Bett, kann nicht schlafen, weil das Gewitter so laut ist. Jeden Blitz kann ich vor mir sehen. So schlimm war das noch nie.

Ich kann es gar nicht glauben. Ein Blitz ist in mein Baumhaus eingeschlagen. Im ganzen Garten wimmelt es von Leuten die versuchen das Feuer zu löschen. Ist das die heutige Nacht, in der sich alles ändert? Hat mich das Schicksal verlassen oder wendet mein Lebensweg? Ich kann nicht anders, als mich in den Schlaf zu weinen.

10. August 361: Die Frau eines Bauern fährt morgen in die nächste Stadt ("dort wo das Abenteuer beginn"). Sie wird mich mitnehmen, falls nicht verstecke ich mich in ihrem Wagen. Der Weg ist nicht so lange. Das halte ich schon aus.

11. August 361: Ich schleiche mich aus der Burg, meine Fähigkeiten sind wie dafür gemacht. Ich merke wohin die Leute gehen, was sie reden, wie weit sie weg sind. Die Bäuerinn belädt gerade ihren Wagen. In dem Moment, als sie sich mit ihrem Mann streitet verkrieche ich mich zwischen die Kisten und hoffe nicht entdeckt zu werden. Als sie endlich los fährt frage ich mich, ob es vielleicht das Gewitter so ein sollte, wie es war. Ohne mein Baumhaus hält mich nichts mehr in meiner Heimat. Und das Baumhaus gibt es nicht mehr....

11. August 361

In Wickelbach angekommen wusste ich nicht was ich machen soll. Zum Glück hatte ich von Zuhause etwas Geld mitgenommen. "Zuhause", ist das überhaupt noch in Hörtlingen? Irgendwie fühlt sich gerade nichts nach „Zuhause“ an. Ob sich das irgendwann ändert? Was machen meine Eltern wohl gerade? Wahrscheinlich haben sie noch gar nicht bemerkt, dass ich weg bin… Auf dem Markt musste ich mir erst einmal was zu Essen kaufen und bin anschließend durch die Stadt gewandert. Ich habe mir den Markt, das Handels- und Wohnviertel angeschaut. Obwohl mein altes Zuhause nicht sehr weit weg ist, war ich hier noch nie. Ich bin vorsichtshalber allen Menschen aus dem Weg gegangen. Ich wollte niemanden auffallen, wobei ich mir ehrlich eingestehen muss, wollte ich erst mal einige Zeit alleine verbringen. Unterwegs habe ich ein leerstehendes Haus entdeckt. Die Besitzer sind mehrere Tage aus der Stadt, haben ihre Nachbarn gesagt. Hier werde ich die nächsten Tage schlafen bis ich weiß, was ich überhaupt machen soll.

Die Nächte innerhalb von Burgmauern sind laut. Menschen schreien, Tiere bewegen sich durch das Dorf und der Wind heult durch die Straßen. Bei mir in der Burg habe ich das gar nicht so mitbekommen. Auch viel schneller konnte ich in meinem Zimmer einschlafen. Es hat lange gedauert bis mir letztendlich die Augen zufielen. Das Bett ist gemütlich. Trotzdem habe ich schlecht geschlafen. Ich bin ständig aufgewacht und dann aber sofort wieder eingeschlafen.

Morgens bin ich aufgewacht und es hat mich erschlagen, was gestern überhaupt passiert ist. ICH BIN VON ZUHAUSE WEG GELAUFEN. Ja, die Gründe sind da, aber.. Aber ich weiß auch nicht. Ich lag den ganzen Tag hier. Machte die Fenster nicht auf, aß nichts, trank nichts, weinte, dachte nach und starrte die Decke an.

Ich habe früher regelmäßig Tagebuch geschrieben. Es tat gut jemanden all meine Gedanken und Gefühle anzuvertrauen. Ich stand aus dem Bett auf, ging Richtung Marktplatz und kaufte mir ein anthrazitfarbenes Tagebuch. Ich klammerte mich an dieses Buch. Diese ganze Geschichte hier aufzuschreiben hilft.

13. August 361

Heute habe ich eine Steingestalt gesehen. Sie hat nicht gesprochen, aber die Wachen haben ihr geantwortet. Sie passierte die Stadt, bekam einen Topf geschenkt. Das Ding scheint mit Menschen kommunizieren zu können, hat aber keinen Mund. Ich verfolgte sie Richtung Marktplatz und bin für eine bessere Aussicht in das Rathaus gegangen. Der Turm gab mir einer perfekte Sicht auf den Marktplatz. Die Aussicht war einfach toll von hier oben. Ich hätte schon früher hier hoch kommen sollen.

Ein Marktschreier kündigt eine Monsterjagd an. Im Wald soll ein riesiges Monster ein paar Kühe geschlachtet haben. Komischerweise habe ich davon gar nichts mitbekommen, obwohl ich es eigentlich hätte hören müssen. Der Steingolem wird von einer Blondine angesprochen. Ich strengte mich sehr an, aber was sie geredet haben konnte ich nicht hören. Es war ein viel zu großes Durcheinander auf dem Platz. Viele Männer wollten sich an der Jagt beteiligen. Einige protzten vor ihren Freunden.

Der Golem beendete das Gespräch mit der Blondine und katapultierte plötzlich seinen Topf in meine Richtung. Ich konnte gerade noch so in Deckung gehen. Der Topf war so schell, er hätte meinen ganzen Kopf zerschmettert. Glücklicherweise ist er knapp neben meinem Fenster zerschellt. Eine Tonscherbe flog an mir vorbei. Ich nahm sie mit nach unten. "Rick" stand auf dem Stück Ton drauf.

Ich ging runter zur Anmeldung für die Monsterjagd. Mein Geld ging langsam zur Neige und ich brauche irgendwas zu tun. Falls dieses Monster wirklich existiert kann ich es sicher gut aufspüren. Mypok, Nadja Nuddich und ich wurden einer Gruppe zugeteilt. Mypok ist der Steingolem, aber eigentlich ist er ein Pilz, der die Steine nur nutzt um sich vorzubeugen. Nadja ist eine lüsterne Blondine. Zu Dritt sollen wir eine Lösung finden, dieses Monster zu vernichten. Nur dann bekommen wir eine Belohnung.

Der erste Stop war ein Tier-(Drogen-)Händler. Wir hofften, dass er uns mehr über das Monster erzählen konnte, weil er selbst viele kleine Monster in seinem Laden hatte. Er wusste leider gar nichts, hat dafür aber Mypok einen Pilz geschenkt und Nadja Geld klauen lassen. Er war wirklich zu benebelt, um das zu sehen.

Wiktor Kowak ist Magier und Händler von magischen Gegenständen. Das Monster hat das ganze Fleisch von den Tieren entfernt und nur die Knochen über gelassen. Es könnte magischer Natur seien. Deshalb gingen wir in Viktors laden. Er hatte leider auch nicht viele Informationen, weil er nie am Tatort war. Ich habe mir einen Heiltrank und einen Trank der scharfen Sinne gekauft. Die könnten sicher nützlich werden. Nadja lieh ich 10 Siver, obwohl ich nicht glaube, dass ich die je wieder sehe.

Unser letzter Besuch war bei einer Doktorin. Wir trafen sie in der Leichenhalle des Dorfes. Sie erzählte uns, dass die Kühe wohl mit Säure weg geätzt wurden und deshalb nur noch der Knochen übrig blieb. Das Tier hat scheinbar einen langen Zahn, aus dem Gift raus kommt. Ähnlich wie bei einer Schlange. Mit dieser Information machten wir uns auf Richtung Wald. Es wurde so langsam Dunkel, was die perfekte Zeit für eine Monsterjagd ist. Angst hatte ich zwar, doch mit Mypok und Nadja an meiner Seite ging es.

Unterwegs revanchierte sich Nadja mit einem Ring für das geliehene Geld. Der Ring war wirklich toll! Er steht mir außerordentlich gut und gibt mir ein tolles Gefühl. In dem Ring spiegelte ich mich selbst und hatte das Gefühl in mein Spiegelbild hineingezogen zu werden. Kurz bevor wir die Stadt verließen kauften wir uns ein paar Fackeln, um in der Nacht auch etwas sehen zu können.

Der Bauernhof wurde von vielen Wachen umstellt. Die letzen Kühe sollten auch noch zukünftig überleben. Mypok versuchte mit dem Wald in Verbindung zu treten. Es lag nahe, dass ein Pilz mit einem Wald kommunizieren kann. Leider hatte er nichts erfahren und deshalb probierte ich mein Glück. Ich konnte in der Ferne ein rotes Licht ausmachen. Es fühlte sich wie ein Herzschlag an. Auf direktem Wege stapfte ich Kerzen gerade darauf zu, Mitten durch den Wald.

Vor eine Höhle machten wir halt. Das Licht kam aus dieser Höhe, aber ich hatte Angst dort hinein zu gehen. Mypok und ich warteten draußen, als Nadja in die Höhle ging. Sie kam heil wieder heraus, erzählte uns was sie gefunden hatte und überzeugte uns, dass die Höhle sicher ist. Wir gingen danach zusammen rein.

Wir traten in einer große unterirdische Halle. An der Wand waren mysteriöse Inschriften um einen Kreis herum angebracht. In der Mitte war dieses rote Licht, welches ich die ganze Zeit gesehen hatte. Wir wussten leider alle drei nicht was diese zu bedeuten haben. Glücklicherweise fand ich am Boden ein altes Märchen. Ein Teil dieser Geschichte wurde zwar verbrannt, aber wir konnten noch etwas lesen.

Das Märchen handelt von einem altes Dorf. Es wird von einer schwarzen Bestie angegriffen, die Kinder jagt und isst.

Mypok lies das alte Märchen an die alte Inschrift schweben. Wir hatten das Gefühl, dass dadurch irgendetwas ausgelöst wird. Es passierte nichts. Nadja wollte auf die rote Mitte der Inschrift einschlagen, doch Viktor stoppte sie. Er verfolgte uns, seit wir aus der Stadt herausgegangen waren. Er glaubte fest daran, dass dieses Märchen das schwarze Biest herauf beschworen hat. Leider ist das Ende der Geschichte verbrannt worden, weshalb wir nicht wissen, wie die Geschichte ausgeht.

Die Bibliothek hatte sicher ein vollständiges Exemplar, woraufhin wir wieder zurück gehen wollten. Als wir an der Scheune ankamen, wurde es sehr windig. Ein Sturm wehte uns alle um und bließ die Fackeln aus. So einen heftigen Sturm hatte ich noch nie erlebt. In völliger Dunkelheit sprang das schwarze Monster über unsere Köpfe, brach in die Scheune ein, riß ein paar Kühle und sprang blitzschnell wieder raus. Es riss dabei zwei große Löcher in die Decke. Die heruntergefallenen Teile verletzten den Bauern schwer, weshalb sofort alle Wachen im zur Hilfe sprinteten.

Meine Müdigkeit war auf einmal weg und ich wusste, es wurde ernst. Wir teilten uns auf. Mypok blieb beim Bauern, um noch mehr herauszufinden. Nadja, Viktor und ich weckten den schnöseligen Bibliothekaren. Er war leider gar nicht erfreut, aber machte uns trotzdem auf. Er reichte uns ein altes Sagen-Buch „Von Elfen, Orks und Menschen“. Es war ein Märchen-Bestiarium. Glücklicherweise fanden wir die Geschichte da drinnen.

Das Märchen endete wie folgt: Das Dorf tat sich zusammen, als noch mehr Kinder getötet wurden. Sie brennten den umliegenden Wald nieder, um dem Monster jedes Versteck zu rauben und erschlugen es mit Silber.

Leider konnten wir diese Lösung nicht umsetzten. Doch das Bestiarium brach ein Trankrezept mit. Viktor wollte sich gleich an das brauen machen. Nadja und ich suchten einen Schlafplatz und fanden ein günstiges Gasthaus. Hier konnte ich schon besser schlafen. Vielleicht lag es am Bett oder an dem Gefühl, dass jemand vertrautes in der Nähe war.

14. August 361

Ich hatte diese Nacht einen schlimmen Albtraum. Ich bin in meinem alten Bett aufgewacht. Es fühlte ich alles real an, so als wäre ich nie weggelaufen. Es war mitten in der Nacht und ich habe mich nach draußen geschlichen, um nachzusehen ob mein Baumhaus noch steht. Es stand noch da, ich lief drauf zu, kam aber nie an. Vom Baum ging ein magisches Licht aus. Ich hatte so etwas noch nie gefühlt oder gespürt. Plötzlich stand dort ein dunkler Magier. Schwarze Kutte, schwarzer Stab und beschwörte Wolken hinauf. Genau so hatte sich die Nacht in der mein Baumhaus starb auch angefühlt. Die Wolken wurden immer dichter, ich schrie, ich flehte, dass er aufhören soll. Der Blitz schlug in mein Baumhaus ein und ich wachte mit einem Schreck im Gasthaus in Wickelbach auf.

Ich hatte Nadja mit aufgeweckt und habe ihr anschließend den Traum anvertraut. Es hat sich gut angefühlt, endlich jemanden meine Geschichte anzuvertrauen. Nadja erzählte mir, dass ihr Vater auch Trinker war. Diesen Teil unser beider Vergangenheiten teilen wir. Danach konnte ich wieder gut einschlafen, wachte aber etwas übermüdet auf. Mypok traf uns am Frühstückstisch im Gasthaus. Wir außen eine Kleinigkeit, als Mypok Nadja's Hautfarbe erspürt hat. Das hat wirklich sonderbar eklig ausgeschaut. Natürlich schleuderte Mypok vor Freude wieder einen Teller durch die Gegend. Und natürlich wurde der Wirt sauer und hat ihn rausgeschmissen.

Draußen vor der Tür haben die beiden dann Gras beim wachsen zu gesehen. Die sind manchmal echt bescheuert... Gilfried Pfeffmann lief uns zufälligerweise über den Weg und bat sein Silberbesteck an. Wir brauchten noch Silber, um daraus kleine Dolche für den Monster-Köder zu bauen. Er lud uns zu sich nach Hause ein. Da könnten wir die Dolche gleich mitnehmen, meinte er.

Heike Pfeffmann, seine Frau, schenkte uns aber großzugigerweise dieses Silberbesteck. Ich denke sie wollte es sowieso loswerden und jetzt hatte sie einen äußerst guten Grund dafür. Eine Wegzehrung gab sie uns auch noch mit. Heike ist eine sehr nette Frau!

Wir teilten uns auf. Mit dem Besteck gingen Mypok und ich zur Schmiedin Jasmin Distel. Nadja ging die Trankzutaten für Viktor auf dem Markt kaufen. Jasmin ist auch unglaublich lieb. Leider war hatte sie gerade alle Hände voll zu tun, versprach uns aber, so schnell es geht, mit unserem Auftrag anzufangen. Ich weiß nicht mehr genau warum, aber Mypok wurde wieder "glücklich". Diesmal war kein Tontopf in der Nähe, aber ein Metallbarren. Er schoss ihn, scheinbar ohne Probleme, durch drei Wohnhäuser und richtete massiven Schaden an. So konnte es nicht mehr weiter gehen. Jasmin hatte eine brillante Idee. Ein Tontopf mit einem eingeritzte Lächeln. Diesen soll Mypok nun immer hochhalten, wenn er Freude verspürt. Ich hoffe, dass dadurch nichts mehr herum geschleudert wird.

Jasmin arbeitet, während wir noch eine Bombe brauchten. Viktor gab uns einen Schrumpf-Trank, um die Höhle von Ruben betreten zu können. Der kleine Goblin ist Schwarzhändler in Wickelbach und hat eine Höhle vor den Stadttoren. Ruben und Mypok hatten zufällig schon Bekanntschaft mit einander gemacht. Mypok hatte ich nämlich heute Nacht einfach vor die Stadtmauer fallen lassen und dabei versehentlich Ruben's Höhleneingang bedeckt. Dieser nächtigte dann zwangsläufig auf Mypok.

Nur noch ungefähr einen Meter groß gingen wir in Ruben's Höhle hinein. Der Weg schien unendlich lang, wurde mit der Zeit aber immer befestigter. Bis der Gang schließlich aus polierten Boden und gemauerten Wänden bestand und wir plötzlich in einer großen unterirdischen Halle standen. Ein See hatte sich hier gebildet. Über den zulaufenden Bach hatte Ruben eine Brücke gebaut, die zu seinem Haus und einen magischen Baum führt. Der Baum, so stellte sich später heraus, ist magischen Ursprungs und hat die Fähigkeit Gegenstände in Glaskanister durch ganz Merak zu transportieren. Ruben und viele Händler weltweit nutzen dieses Netzwerk zum Warenaustausch.

So haben wir Ruben etwas heruntergehandelt und er steckte das nötige Geld in einen Glaskanister und schickte es von hier bis in Meraks Rückgrat zu den Zwergen. Nach einiger Zeit kam eine fertige Bombe zurück. Zugegeben, sie ähnelte eher einen Sack, gefüllt mit Schwarzpulver, aber Ruben versprach uns, dass sie ihren Zweck erfüllen wird. Nadja kaufte noch einen günstigen Heiltrank und bezahlte mir ein langes, sehr stabiles Seil. Beides wird sich im Kampf als nützlich erweisen, davon gehe ich aus.

Wieder raus aus der Höhle tranken wir den zweiten Trank, der uns wieder auf Normal-Größe brachte. Nach einer kurzen Brotzeit - Heikes Gänse-Braten war richtig richtig lecker - trafen wir uns wieder bei Viktor. Jasmin hatte die fertigen Dolche schon vorbei gebracht und wir konnten uns an die letzte Vorbereitung des Köders machen.

Ich schnitt das Kalb auf, steckte Bombe und Dolche hinein. Nadja richtete die Dolche auf und Mypok half uns mit dem Groben. Zusammen hatten wir die Bombe rechtzeitig fertig, dass wir uns gleich Richtung Wald aufmachen konnten.

Wir fanden eine geeignete Stelle für den Köder: Eine abgelegene Stelle am Waldrand mit genügend Versteckmöglichkeiten. Wir platzierten den Köder, schütteten Viktors Lock-Trank darüber und versteckten uns in einem Busch. Während wir warteten erzählte Mypok eine alte Geschichte. Er begleitete mehrere Bauern auf einer Eber-Jagd. Es war ein ähnliches Szenario, wie wir es auch hatten. Nur leider hatte sich dieser Ork-Eber von hinten an die Menschen ran geschlichen und spießte sie alle auf.

Kampf gegen den Seps

Während wir uns unterhielten zog ein starker Nebel auf. Der Nebel wirkte natürlich, aber ich spürte die Präsenz des Monsters. Die Jagt hatte begonnen. Ich bemerkte jede seiner Bewegungen, wie er das Areal nach Fallen und Feinden absuchte. Ich merkte auch, dass uns eine Gruppe Wachen gefolgt ist. Die Männer können froh sein, dass unsere Falle dort war. Unser kleines Lamm war für das Monster wesentlich interessanter als die Wachen.

Nadja zündete die Schnur an und uns blieb nur noch ein kurzer, unentdeckter Moment. Es war ein schwarzer Seps. Vier Meter groß, komplett Schwarz, mit vier Beinen und schwarzem Blut, wie sich herausstellen wird.

Die Bombe wirkte hervorragend. Sie explodierte mitten im Maul und wir stürmten los. Nadja’s Doppeldolche glitten hervorragend durch die Haut des Seps und die Paralyse wirkte. Mypok schwang seinen Steinhammer und schlug ihm mitten auf den Kopf. Dadurch ergab sich für mich der perfekte Tritt und ich wickelte das Seil um das Maul. Nadja konnte noch einen weiteren Schlag landen, bevor sich das Monster wieder vom Seil befreien konnte. Das Seil war wirklich extrem robust.

Während des Kampfes hatte sich der eigentliche Nebel wieder verzogen, doch das Monster produzierte einen neuen. Dicht und kaum zu durchblickender Nebel kam aus dem Maul des Sebs. Der perfekte Moment um meinen „Trank der scharfen Sinne“ einzunehmen. Es fühlte sich wahnsinnig an. Ich hörte die Stadt, Vögel in weiter Ferne, doch durch den Nebel konnte ich nicht sehen. Meine Ohren funktionierten besser als je zuvor. Ich spürte jede Bewegung des Monsters. Nicht nur die ungefähre Richtung konnte ich aus machen, sondern exakte Positionen und Bewegungen.

Mit meiner neuen Macht sprintete ich in den Nebel, sammelte mein Seil wieder auf und sprang dem Monster auf den Kopf. Ich knotete erneuert das Maul zu und hielt diesmal die Zügel in der Hand. Laute Rufe meinerseits ermöglichten Mypok und Nadja einen neuen Angriff. Mypok wollte den Schanz packen und kasse dabei leider einen starken Schlag gegen die Brust und positionierte sich daraufhin außerhalb der Nebelwolke. Nadja rannte blind und traf diesmal auch nur die Beine leicht.

Mit den Zügeln in der Hand riss ich das Monster hoch und konnte ihm meinen Willen aufzwingen. Ich ließ es Geschwindigkeit aufbauen, schnappte mir einen Silberdolch, der noch in der Seite steckte und steuerte voll gegen eine Felswand. Dabei schleuderte es mich mehrere Meter durch die Luft. Nach dem Gefühl von Schwerelosigkeit landete ich Glücklicherweise sanft in einem Moosbett. Der Einschlag vom Monster war so heftig, dass ein großes Stück Stein locker wurde. Mypok versetzte dem Stein einen Schups und dieser flog direkt auf den Seps, brach ihm mehrere Knochen. Leider hörte ich das zu deutlich.

Das Monster bewegte sich immer noch. Wir rappelten uns zu einem letzten Schlag auf. Mit dem Silberdolch sprang ich von der Klippe. Zielte genau auf die Monsteraugen. Ich traf und wurde gleichzeitig hart getroffen. Der letzte verbliebene Giftzähne riß mir die ganze rechte Seite auf. Ich ging schwerfällig zu Boden. Nadja wirbelte ein letztes Mal mit ihren Klingen während Mypok mit angerannt kam. Seine Steinkeule zog er hinter sich, stoppte einen Meter vor dem Monster und gab ihm den heftigsten Kinnhacken, den ich je gesehen habe. Mehrere Knochen splitterten. Der Sebs ging geräuschlos zu Boden und der Nebel war schlagartig vergangen.

Ich brauchte einige dutzend Atemzüge um schließlich meinen Heiltrank zu trinken. Das Gift hätte sich sonst schnell ausgebreitet. Auch der Heiltrank wirkte hervorragend. Das Gift löste sich in meinem Körper auf, die Wunde schloss sich wieder, aber eine Narbe, größer als meine Hand blieb unter meiner rechten Brust. Nach einem kurzen Moment hörte auch der Wahrnehmungstrank auf und ich konnte mich den anderen wieder anschließen.

Viktor und die restlichen Soldaten waren zu uns gestoßen und beschäftigten sich mit dem Leichnam und dem verwüsteten Kampfgebiet. Nadja, Mypok, Viktor und ich standen am Sebs und begangen ihn auszunehmen. Eine Kralle sicherte ich mir.

Adelma Goldblume, der Marktschreier sicherte uns eine Übernachtung im besten Gasthof des Dorfes zu. Das Angebot nahm ich freudig an. Den Schlaf hatte ich dringend nötig.

15. August 361

Aus meinen wohlverdienten Schlaf wurde ich geweckt und machte mich unfreiwillig auf zum Marktplatz. Zusammen laufen wir als Sieger und Retter Wickelbach's über den Marktplatz in das Rathaus. Der Bürgermeister empfängt uns freudig. Als Belohnung gab es 12 Drugonen und einen Schatz aus der städtlichen Schatzkammer. Unseren Sieg feierten wir anschließend in einem Wirtshaus.

Mit vollem Magen denkt es sich besser und deshalb beschlossen wir gemeinsam meinen Traum zu entschlüsseln. Der schwarze Magier muss noch am Leben sein. Wir wollten eigentlich zu meinem Baumhaus, werden aber von einem jungen Boten aufgehalten. Wiktor Kowak möchte uns noch in Ruben's Höhle sprechen.

Ich erzählte Viktor von meinem Traum und er reagierte sehr besorgt. Er meinte, wir sollen einen Freund von ihm treffen. Saif Al-Din habe den Schlüssel zur Magiergilde, welcher wir von dem Vorfall berichten sollen. Nach ein paar Einkäufe bei Ruben, unter anderem einen tollen Allwettermantel von Gorilius_Textilus, luden wir uns noch selbst auf einen vorzüglichen Hirscheintopf bei Heike und Gilfried Pfeffmann ein. Gestärkt und mit etwas Proviant machten wir uns dann auf in den Wickelwald.

Der Weg in meine Heimatstadt führt durch diesen unebenen und stockdunklen Wald. Hier spendet selbst die Fackel nicht viel Licht. Glücklicherweise hatten die Förster der beiden Städte orange Fähnchen aufgestellt, denen wir einfach folgen mussten. Wir kamen an einen Schrein vorbei. Er war in Verbindung mit einem Baum an diesen Wegrand gebaut worden. Der Wind hatte die Kerzen ausgeblasen und den Schrein zugestaubt. Deshalb habe ich mit meiner Fackel die Kerzen wieder entzündet und auch den Schrein etwas sauber gemacht. Nadja opferte ihre geliebte Kupfergabel. Nach unseren Opfergaben war uns der Wald spürbar besser gesonnen. Es wirkte alles heller und auch der Wind stupste uns in die richtige Richtung.

Der Wickelwald schien besonders zu sein. Mypok wollte herausfinden warum. Er tauchte mit seinem Myzel tief in die Erde und entdeckte viele alte verrostete Ritterrüstung. Dieser Wald musste aus einem alten Schlachtfeld entstanden seien. Mypok präsentierte uns außerdem ein beachtliches Schauspiel, welches die Kämpfe zwischen Götterfels und Kurowan zeigten. Er hatte sein Myzel auf besondere Art und Weise zu einzelnen Soldaten geformt und damit eine Schlacht vorgespielt. Mit diesen Informationen erinnerte ich mich an ein Buch aus unserer Bibliothek zurück. Der Krieg brauch vor 400-500 Jahren aus, als Götterfels das Revier bis zum Phirwald hin ausbreiten wollte. Kurowan hat sich und das Land der Elfen daraufhin verteidigt. Weshalb Kurowan auch wesentlich offener für Magie ist. Im Gegenzug zu den westlichen Provinzen.

Auf halben Wege sahen wir einen festgefahrenen Karren, etwas abseits von Weg. Jean-Luc_Duval brauchte dabei unsere Hilfe, um den Karren wieder auf die Straße zu bringen und weiter Richtung Nördlingen zu reisen. Ehrenwerte Reisende, wie wir sind, halfen wir ihm und bekamen eine Säckchen Tee als Belohnung.

Wir sahen Nadja auf ein Mal nicht mehr. Sie lief als letztes und steuerte plötzlich einen Baum an. Auf ihrem Rückweg brachte sie plötzlich ein magisches Schwert mit.

Es war mitten in der Nacht, als wir Hörtlingen erreichten. In der Stadt waren Suchplakate mit einer Zeichnung von mir aufgehängt worden. Meine Eltern ließen nach mir suchen. Daraufhin überprüften wir meine Verkleidung. Sie verdeckte mein wahres Ich gut, ließ mich aber wie eine zweite Nadja_Nuddich aussehen. Ein enges Kleid und ein etwas überschminktes Gesicht ließen mich nuttig aussehen.

Wir peilten als erstes mein altes Baumhaus an. Ich musste überprüfen, ob mein Traum mit dem schwarzen Magier wahr war. Die Stadt und ihre Schleichwege kenne ich zu gut, als dass wir unterwegs irgendwem begegneten. Der Anblick war schockierend. Der Baum und der Rasen in direkter Umgebung war abgebrannt und komplett magielos. Es war eine komplette Abwesenheit der Magie zu spüren. Als wir einen Zettel mit gezeichneten Runen fanden hatte sich mein verdacht bestätigt. Der Traum ist wirklich passiert und es war die selbe Art von Magie die angewendet wurde. Diese Symbole in abgewandelter Form hatten wir schon in der Höhle gefunden.

Plötzlich hörten wir Geräusche und eine Tür aufgehen. Mypok ließ sich zusammenfallen und wir versteckten uns direkt hinter dem Steinhaufen. Es war Mutter, die dachte es wäre jemand im Garten. Bemerkt hatte sie uns glücklicherweise nicht. Doch ich merkte, wie stark sie trauerte. Ihr kamen die Tränen beim Anblick des Baumes und erwünschte sich ein wiedersehen mit mir. Doch es war noch nicht der richtige Zeitpunkt.

Mutter, ich werde zurückkommen. Ich komme zurück nach Hause, wenn ich die Bedeutung meiner Träume weiß. Und dann werde ich mit Mypoks hilfe diesen Baum wieder zum Leben erwecken.

Die Suche nach Saif Al-Din hatte zwar höchste Priorität, aber im Garten überkam mich die Müdigkeit. Wir suchten uns eine bezahlbare Unterkunft und landeten schließlich beim Wurstenden Winfried. Nadja konnte ihren Zimmerpreis um die Hälfte runter handeln. Ich wollte das auch probieren, scheiterte aber kläglich. Ich bin im Flirten einfach nicht gut. Naja, wichtig war das Bett, in das ich sofort einschlief.

16. August 361

Irgendwie hatte ich den Hahn überschlafen und bin am späten Vormittag aufgewacht. Mein Schlafrhythmus ist seit der Zeit unterwegs komplett geschädigt. Seit gestern Abend kann ich keine Wurst mehr sehen und suchte mir eine leckeres Butter Croissant auf dem Markt. Das war schon immer mein Lieblingsfrühstück. Die Verkäuferin verwickelte mich in ein Gespräch über verlorene Kinder und Stadtwachen. Angeblich soll ein Magier/Dämonenjäger in der Stadt sein. Das konnte nur Saif sein! Dass er sich Nachts in den Tavernen der Stadt umtreibt, überhöre ich mal.

Ich suchte die beiden anderen und sah Mypok und Nadja in Richtung Westtor gehen. Ich lief den beiden hinterher und genoss die Szenerie, die meine Heimatstadt bot. Wir trafen Saif Al-Din beim Training mit dem Schwert. Er hatte eine schwarze Augenbinde um und erkannte meine magischen Fähigkeiten sofort. Er erzählte uns, dass der Rotblatt ein Ankerpunkt für Magie in dieser Umgebung war. Der schwarze Magier konnte die Magie überhaupt erst wirken, nachdem der Baum beseitigt wurde. Der Blitzschlag und mein Traum hatte also weniger mit mir, als mit diesem Baum zu tun.

Saif erzählte mir noch etwas. Mein Auge, also meine magische Fähigkeit ist Wilde Magie. Sie breitet sich in mir aus, wenn ich nichts dagegen unternehme. Diese Fähigkeit hatte wohl etwas mit dem Ankerpunkt und dem Rotblatt zu tun. Sicher waren wir uns beide nicht. Jedenfalls erschreckt es mich, dass sich diese Magie in mir ausbreitet. Bis zu dem Punkt, an dem ich sie selbst nicht mehr kontrollieren kann. Ein Grund mehr, schnell nach Drathan (Stadt) zu reisen.

Saif lädt uns auf ein Getränk ein, um uns besser kennen zulernen und gleichzeitig die Geschichte mit den verschwundenen Kindern zu besprechen. Die Gaststätte zum flammenden Leuchtfeuer war mit vielen kleinen Feuern verzieht und war wohlig warm. Die große Feuerschale in der Mitte machte ordentlich was her. Das Bier dort war lecker und erinnerte mich daran, dass ich absolut kein Alkohol vertrage.

Die Gespräche mit den dreien war toll. Mypok hat etwas von seinen Reisen erzählt und auch von Nadjas Schwester habe ich etwas erfahren. Ins Detail kann ich leider nicht gehen, weil mein Kopf irgendwann so schwer wurde und ich auch kurz eingenickt bin, glaube ich.

Der bestrafende Müller

Ich schreckte plötzlich hoch, als eine Stimme in meinem Kopf erschien. Sie sagte "Böse Kinder gebt acht". Ein kurzen Moment später stand ein schwarz gekleideter Mann in der Gaststätte. Er sagte er suche nach "ungezogenen". Der Mann stampfte durch die Taverne, gerade in Richtung eines Tisches mit Wachmännern. Er packte einen Beutel aus und stopfte alle zwei Wachmänner hinein, obwohl da offensichtlich nicht genug Platz dafür war.

Wir vier sprangen auf und ich fühlte mich vom Adrenalin getrieben auch wieder nüchtern. Mypok als Erstes, ich dahinter und dann die anderen Zwei. Mypok reißte die Tür komplett ein und schaffte so einen guten Weg. Der Mann rannte, bzw. stampfte weiter davon. Jetzt fiel es mir erst auf, dass er wesentlich größer und auch total schnell war. Am Boden war weißes Pulver gestreut, welches sich später als weißes, magisches Knochenmehl herausstellt. Ich wollte los sprinten und über das Pulver drüber springen, als mich mehrere Hände an den Füßen packten. Sie zogen mich in diesen weißen Matsch, das aber eigentlich nur Pulver sein sollte.

Nadja rettete mich und tötete die Hände ab. Gleichzeitig hatte sich der Zauber aufgelöst und hinterließ ein Gedicht. Ähnlich, wie auch in der Höhle mit dem Seps, war es auf abgebrannten Pergament geschrieben.

Ungezogene Kinder gebet Acht.
Der böse Müller kommt in der Nacht.
Er steckt euch in seinen Sack.
Mahlt eure Knochen bis es Knackt.
Seine Mühle steht nie Still.
Den das ist sein böser Will.
Malt eure Geister bis ihr seid verrückt.
Kommt nie mehr nach Haus zurück.
Drum ihr Kinder bleibed fern
dann kommt er nicht in euer Heim hinein.

Das Gedicht erzählt von einem Müller, der ungezogene Kinder entführt und in seiner Mühle ermordet. Damit war klar, wir mussten den Müller in seine Mühle folgen und besiegen. Er durfte nicht noch mehr Menschen umbringen.

Wir folgen den großen Fußspuren und standen vor einer verschlossenen Mühle. Glücklicherweise sind Schlösser für Mypok kein Problem. Wir gingen erst in das Untergeschoss und fanden einen Strauchstrolch. Zuerst dachten wir, er hielt mehrere Kinder in Käfigen gefangen. Doch Mypok erzähle, er beschützte die Kinder. Der Kampf gegen den Strauchstrolch konnte so verhindert werden. Der Strauchstrolch gab uns einen alten Sebel und ein Ritterschild zur Verteidigung gegen den Müller. Saif Al-Din und die Kreatur blieben bei den Kindern und wir gingen Stockwerk für Stockwerk nach oben um den Müller zu finden.

Im ersten Stock der Mühle scheint das Mehl rauszukommen. Wir entdeckten, dass die Mühle eindeutig magischen Ursprungs sein musste. Das Knochenmehl befindet sich in den Auffangbehältern für das Ergebnis des Mahlprozesses. Zusätzlich lagen die Waffen der Wachen in der Ecke. Ich habe ein Kurzschwert und das passende Schild dazu mitgenommen. Plötzlich drehte sich die Mühle rückwärts und es formten sich zwei Skelette aus dem Knochenmehl. Mypok und Nadja konnten eins erledigen, während ich das andere mit Spinnweben zu lähmen versuchte. Es kam trotzdem auf mich zu und bohrte die Finger in meine beiden Oberarme. Es tat so stark weh, dass mir kurz schwarz vor Augen wurde. Als ich wieder zu mir kam war das zweite Skelett auch schon erledigt worden. Mit zwei Lumpen konnte ich die Wunde provisorisch verbinden.

Begleitet von abgedumpften Geräuschen gingen wir ins das zweite Obergeschoss. Die Präsenz des Müllers war total beklemmend. Es fühlte sich an, als wäre ich in geisig in einem engen Raum gefangen. Der Müller wiederholte andauernd sein Gedicht, während die zwei Wachen geknebelt neben der Öffnung des Mahlwerkes saßen. Mypok wollte den Schrank verschieben, der dort an der Wand stand. Er schaffte es nicht und weckte zusätzlich noch den Müller auf. Der Müller beendete abrupt sein Gedicht und fing mit zwei beschworenen Skeletten einen Kampf an.

Mypok warf einen Beutel voll Knochenmehr auf eins der Skelette. Es war sehr effektiv. Das Mehr ätzte sich durch die Kochen des Skelettes und verursachte großen Schaden. Woraufhin der Müller Mypok in seinen Sack steckte!? Ich weiß bis heute nicht, wie das möglich war. Jedenfalls war Mypok in diesem Sack gefangen, bis ihn Nadja daraus befreite. Sie schnitt den Sack am oberen Ende auf und Mypok fiel aus dem Beutel. Während die Aufmerksamkeit des Kampfes nicht auf mir lag, befreite ich einen der Wachen und gab ihm das Messer und Schild. Einen kurzen Moment hatte ich nicht aufgepasst. Da wird Nadja von einem Skelett festgehalten und Mypok schmeißt Nadja mitsamt dem Skelett gegen die Wand. Wieder einen kurzen Moment unaufmerksam und der Müller stand plötzlich direkt vor mir. Er schaute mir tief in die Augen während er mir mit seiner Hand eine Ohrfeige gab, die so stark war, dass ich durch den Raum geflogen bin. Ich hatte höllische Schmerzen. Während ich gerade noch mal darüber nachdenke, ich habe noch nie solch einen Schmerz verspürt. Dabei bekam ich von meinen Eltern auch die ein oder andere Ohrfeige. Den zwangsweise gewonnenen Abstand zum Kampf nutze ich für eine kleine Analyse. Dem Müller seine Schwachstelle war Feuer. Ein Fackelwurf und einen letzten Stoß mit Nadjas Klingen und der Müller verfiel zu Staub.

Beide Wachen scheinen überlebt zu haben und humpelten nach dem Kampf schnell aus der Mühle. Ich wundere mich bis heute, warum diese Zwei den Zorn des Müllers auf sich gezogen haben. Nadja gab mir herzlicherweise einen Heiltrank, worauf sich mein Kiefer mit einem lauten Knacken wieder einrenkt. Auf dem Boden fanden wir einen Schlüssel, der in das Schloss einer Truhe im Dachgeschoss passte. In der Kiste waren drei Artefakte mit Eigenschaften eingesperrt. Mypok schien langweilig gewesen zu sein. Er schlug die Leiter weg und schnitze aus diesem Holz eine Müllerfigur. Diese Figur wird später auf dem Marktplatz von Hörtlingen von den beiden anderen für eine astronomische Summer versteiger werden.

Zusammen gingen wir runter in den Keller. Dort wartete mit Saif Al-Din, dem Strauchstrolch und den Kindern auf uns.

17. August 361

Im Morgengrauen brachen wir die Kinder wieder zurück zu Ihren Elternhäusern. Es war schön die Wiedervereinigungen anzuschauen. Ich hoffe auch auf eine, wenn die ganze Geschichte mit den schwarzen Magiern zu Ende ist.

Saif gab uns eine goldene Münze mit einem Juwel in der Mitte. Dies soll der Schlüssel zur Magiergilde sein. Jeder magische Baum würde ins damit zum Hauptquatier der Magiergilde bringen. Der nächste Baum war in Kurowan (Stadt). Glücklicherweise war Jean-Luc Duval noch in der Stadt. Er verlangte zwar eine hohe Summe für die Mitfahrt nach Kurowan, aber sein Wagen war gemütlich eingerichtet. Die Gemütlichkeit und eine Matratze konnte ich dringend gebrauchen. Sobald seine Wagentür zu fiel schlief ich ein.

Es vergingen einige Stunden. Die Sonne stand hoch am Himmel, als wir an einer Zwergenmine ankamen. Jean-Luc wollte dort einige seiner Waren verkaufen. Ein alter graubärtiger Zwerg erzählte uns, dass hier nach Mythril gesucht wird. Obwohl ich eigentlich dringen weiter nach Kurowan fahren wollte, haben mich die anderen mit in die Mine gedrängt. Ausgerüstet mit Spitzhacken und Lampen bauten wir einige Mythrilbrücken Seite an Seite mit den Zwergen ab. Als Mypoks Helm voller Edelmetall war kam ein orange-leuchtender Stein zum Vorschein. Mypok wollte diesen Stein mit seine Telekinese abbauen, doch es kam zu einer Explosion. Das ist das letzte was ich mitbekommen hatte.

Eine ungewisse Zeit später wachte ich in einer hellblau leuchtenden Kuhle 10 Meter unterhalb auf. Ein Stein fiel auf meinem Kopf und schlug mich einige Zeit bewusstlos. Während ich wieder zu mir kam hatte Nadja diese orangen Kristalle erforscht und fand heraus, dass sie auf Wärme zu leuchten beginnen. Es waren sogenannte Resonanzkristalle. Wir fanden einen ganzen unterirdischen Höhlengang voll mit diesen Steinen. Wir konnten leider nicht alles mitnehmen, doch nahmen so viel wie wir konnten.
Mypok trieb das auf die Spitze, als er seine Steine ablegte und sich ganz neu aus diesen Kristallen formte. Man erkennt ihn nun von sehr sehr weit weg. Aber es schaut nicht schlecht aus.

Wir kletterten wieder aus der Höhle, verkaufen unser Mythril und liefen wieder zum Wagen von Jean-Luc Duval. Der machte es sich mit einem Stümmel Sumpfgras gemütlich. Nadja und Mypok genehmigten sich auch etwas von dem Kraut. Ich stieg wieder hinten ein und machte es mir auf meiner Matratze gemütlich. Hoffentlich kommen wir jetzt schnell in Kurowan (Stadt) an.

Die Nacht fuhren wir durch und kamen im schönen Morgengrauen in Hohenheim an. In dieser Stadt wollten wir ein Fluß nach Kurowan nehmen. Leider wurde Nadja's Geldbeutel auf dem Weg zum Hafen geklaut. Meine Wenigkeit wurde immer blasser. Ich hatte meine Wunden beim Kampf mit dem Müller nicht richtig versorgt und spürte langsam die Konsequenzen davon.

Wir kauften ein Ticket für die Flussfahrt, aber das Schiff fuhr erst am späten Abend. Die Zeit wollten wir nutzen, um Nadjas Geld wieder zu bekommen. In den Stahlwerken, einem ärmeren Viertel in Hohenheim, suchten wir nach hinweisen auf den Dieb. Irgendwie verstand ich, dass ein Kind sagte, dass das Versteck der Diebesgilde in einem Müllerslanden war. Kurzerhand schlug Mypok die Tür ein und wir wurden fast umgebracht. Das Fieber war zu dieser Zeit schon recht Fortgeschritten.

Ich erinnere mich an einem magischen Garten. Dort lebte die schöne Halbelfin Emelia. In ihrem Garten brach ich zusammen. Sie wusch mir meine Wunden aus, während die anderen ein Gegengift von den Toniker holten. Meine Wunden waren sehr kritisch. Durch die dreckigen Verbände hatten sie sich sehr entzündet. Ich erinnere mich noch an eine schöne Unterhaltung mit Emelia.

Etwas wichtiges passierte noch. Mit ihrer kühlen Hand fasste Emelia mir auf die Stirn und zähmte die Wildmagie in mir. Gleichzeitig bakam ich eine neue Fähigkeit. Ich konnte ab diesen Zeitpunkt die physische Schwachstelle einer Person erkennen.